Schulfach „Geldanlage“ – warum gibt es das eigentlich nicht?
In den letzten Tagen, während ich die Optionsscheine für das neue Paket zusammengestellt habe, ist mir ein Gedanke in den Sinn gekommen, der mich seitdem nicht mehr loslässt. Warum lernen wir eigentlich in der Schule nichts über Geldanlage und Finanzen? All das Wissen, das ich über Aktien, über die Börse und über Trendfolger habe, habe ich mir selbst aus persönlichem Interesse angeeignet. Und wie ist das bei Ihnen? Vielleicht lesen Sie regelmäßig die „Proffe News“ und nutzen wahrscheinlich auch andere Informationsquellen – und das ist gut.
Aber wahrscheinlich haben Sie erst im Erwachsenenalter angefangen, sich für das Thema zu interessieren. Ich würde mich sehr wundern, wenn Sie bereits in der Schule gelernt hätten, dass sich Weiterbildung in Sachen „Geldanlage“ lohnt (Falls ich mich irre, dann schreiben Sie mir – ich würde mich freuen, wenn ich Geschichten hören würde, die meine Annahme widerlegen).
Meistens lernt man doch eher für die Schule und nicht fürs Leben
Ich habe in der Schule nichts über Geldanlage gelernt, und mein Sohn auch nicht. Stattdessen lernen unsere Kinder, wer 333 vor Christus die Schlacht von Issos gewonnen hat. Oder wie man die Funktion y=3×2 ableitet. Oder wie hoch der Siedepunkt von Essigsäureethylester ist. Das ist Wissen, dass einem im Alltag wenig nützt.
Bitte verstehen Sie mich nicht falsch: Es ist natürlich wichtig, dass unsere Kinder in der Schule ein Grundlagenwissen bekommen, dass sie Geschichte, Mathematik oder Chemie lernen. Alles wichtige Fächer, das will ich überhaupt nicht bestreiten. Aber der oft zitierte Satz „Man lernt nicht für die Schule, sondern fürs Leben“ stimmt leider nicht. Denn ich behaupte, dass Sie 95% dessen, was Sie in der Schule gelernt haben, im richtigen Leben niemals gebraucht haben – und folglich auch wieder vergessen haben.
Eine schöne Geschichte zum Schmunzeln
Da fällt mir eine schöne Geschichte ein, die ich kürzlich hörte: Sie kennen wahrscheinlich Robert Kiyosaki, den erfolgreichen Geschäftsmann und Bestsellerautor. Er ging in seiner Heimatstadt auf Hawaii zur Schule und in der dritten Klasse – da war er gerade 9 Jahre alt – hob er seine Hand, und als die Lehrerin ihm das Wort erteilte, fragte er sie: „Ma’am, wann lernen wir eigentlich endlich etwas über Geld?“. Die Lehrerin war zunächst sprachlos und sagte dann: „Robert, in der Schule lernst du nichts über Geld, du lernst hier das, was du wissen musst, um einen Job zu bekommen“. Und Robert antwortete: „Aber Ma’am, ich will keinen Job; ich will reich werden!“.
Das Thema Geld geht uns alle an
Der kleine Robert hat es damals vielleicht etwas überspitzt formuliert, aber grundsätzlich hat er recht: Wir lernen in der Schule sehr viel, um eine Arbeitsstelle zu bekommen, mit der wir Geld verdienen. Aber niemand sagt uns, was wir mit dem Geld dann anfangen sollen. Die jungen Menschen kommen von der Schule oder von der Uni und haben in Sachen Geld keine Ahnung.
Und dann kommt der nette Herr Kaiser von der Versicherungsagentur nebenan vorbei und hat leichtes Spiel, dem unbedarften Nachwuchs die ein oder andere Police unterzujubeln. Auch hier gilt: Bitte nicht falsch verstehen, liebe Versicherungsmakler, das ist ein bewusst überspitztes Beispiel.
Aber der Punkt ist: Der durchschnittliche Schulabsolvent hat während seiner Schullaufbahn nichts über Geldanlage, Aktien, Versicherungen, Optionsscheine, Immobilien, Online-Banking und so weiter gelernt.
„Na gut“, könnte man jetzt vielleicht einwenden, „die jungen Leute haben ja eh noch kein Vermögen, dass sie anlegen könnten“. Das ist falsch. Denn man kann auch mit kleinen Beträgen den Grundstein für ein großes Vermögen legen, das ist zum Beispiel das Konzept meines Börsendiensts „Proffes Newcomer“. Und je früher man mit der Geldanlage beginnt, desto eher erreicht man auch finanzielle Unabhängigkeit.
Den Weg zur finanziellen Freiheit kann man nie früh genug einschlagen
Als der junge Robert Kiyosaki seiner Lehrerin sagte „Ich will reich werden“, meinte er: Ich will finanziell frei sein. Ich will ein Vermögen ansammeln, dass es mir erlaubt, das zu tun, worauf ich Lust habe. Wer erst spät anfängt, über das Thema Geldanlage nachzudenken, kann diese Freiheit entsprechend erst später genießen. Das ist immer noch toll; aber wer schon als Heranwachsender lernt, mit welchen Strategien sich Geld vermehren lässt, der ist vielleicht schon mit 50 oder 45 Jahren am Ziel.
Leider glaube ich nicht, dass das Fach „Geldanlage“ schon bald auf den Stundenplänen unserer deutschen Schulen auftauchen wird. Aber vielleicht haben Sie Kinder oder Enkel, denen Sie zeigen können, dass es sich lohnt, schon in jungen Jahren über Geldanlagen nachzudenken. Das würde mich wirklich von Herzen freuen!