MACD Indikator

Aktien zum richtigen Zeitpunkt kaufen/verkaufen

MACD ist die Abkürzung für Moving Average Convergence/Divergence. Auf Deutsch bedeutet das so viel wie „ein Indikator für das Zusam­men-/Auseinanderlaufen des gleitenden Durchschnitts“. Der MACD ist ein wichtiger Indikator in der Trendfolge.

Um das zu verstehen, wollen wir uns als erstes einmal anschauen, was ein gleitender Durchschnitt ist. Wenn Sie sich schon etwas länger mit der Börse beschäftigen, so werden sie sicherlich schon mal den Begriff „GD 20“ gelesen haben.

Das bedeutet „gleitender Durchschnitt bezogen auf 20 Einheiten“. Das können Tage sein, aber auch Wochen oder Monate. Für das Prinzip eines gleitenden Durchschnitts ist das aber egal.

Was macht ein gleitender Durchschnitt?

Im Grunde genommen bildet ein solcher Durchschnitt, wie der Name schon sagt, einen Mittelwert.

Ein einfacher Mittelwert aus den Zahlen 4,5,6 wäre: 4 + 5 + 6 = 15, das Ergebnis teilen wir dann wiederum durch 3, da wir 3 Zahlen haben und bekommen als Mittelwert 15 : 3 = 5. Unser Mittelwert ist also 5.

Jetzt nehmen wir an, wir betrachten nicht nur einzelne Zahlen sondern Ereignisse einer Zeitreihe. Also z.B. die Kurse einer Aktie und da dann immer den Schlusskurs am Tagesende.

Wir haben also eine Aktie, die heute bei 100 € schließt. Morgen schließt Sie dann bei 103 € und übermorgen bei 105 €. Das Spiel ist das gleiche, der Durchschnitt beträgt: 101+103+105 = 309, das geteilt durch 3 Tage sind 309 : 3 = 103 im Durchschnitt.

Wir wissen nun, dass der Durchschnitt der letzten 3 Tage 103 € beträgt. Die Aussage an sich hält sich aber noch stark in Grenzen, denn was uns bei Aktien interessiert ist ja, ob sie steigen oder fallen. Wenn wir jetzt immer nur einen Durchschnitt der Aktie haben, und das seit dem die Aktie existiert, macht das für uns noch keinen Sinn.

Wir wollen sehen, wie sich der Durchschnittwert der Aktie entwickelt und nun fängt der Durchschnitt an zu „gleiten“.

Angenommen wir wollen weiterhin einen 3-Tagesdurchschnitt betrachten. Die ersten drei Tage sind durch und wir haben die Werte 101, 103 und 105. Nun kommt der vierte Tag hinzu. Die Aktie schließt bei 108. Was nun?

Im Grunde ganz einfach, wir lassen einfach den ersten Wert mit 101 weg und nehmen stattdessen den neuen mit 108.

Kommt ein weiterer Wert hinzu mit 113, so nehmen wir den und lassen den zweiten Tag weg. Vorne fällt immer einer weg und hinten kommt einer hinzu.

Wir haben also immer einen 3-Tagesdurchschnitt. Aber trotzdem mit den aktuellen Werten. Wie das aussieht sehen wir am besten an einem kleinen Chart mit dem Beispiel oben.

MACD Indikator Grafik 1

Wie wir sehen, entwickelt sich der Gleitende Durchschnitt (oder englisch moving average MA) träger als der Kurs. Was ja auch nicht verwunderlich ist, denn er „zieht“ ja immer die beiden Kurse der Vortage noch mit.

Wir haben einen GD 3 betrachtet und das auf Tagesbasis. Ein sehr beliebter gleitender Durchschnitt ist der GD 20. Er betrachtet jeweils die letzten 20 Tages-Schlusskurse. Schauen wir uns einmal einen GD 20 bei Apple an.

MACD Indikator Grafik 2

Hier können wir schön erkennen, wie der (grüne) gleitende 20-Tagedurchschnitt viel „ruhiger“ als der Kurs läuft, es wird nicht jeder Ausreißer mitgenommen. Wir können anhand des GD 20 einen generellen Trend erkennen. Läuft der GD 20 aufwärts, so entwickelt sich auch die Aktie tendenziell nach oben, läuft er abwärts, so ist der Trend eher abwärts.

Jetzt haben wir eine generelle Idee, was ein gleitender Durchschnitt ist. Der Verlauf eines Kurses wird geglättet. Dabei tritt aber immer wieder ein Problem auf.

Und zwar wird die Reaktion des gleitenden Durchschnitts verzögert, gerade bei langen Zeitreihen, z.B. einem GD50 kann das schon zu einigen Verzerrungen führen.

Um diese Verzögerungen abzuschwächen, wurde ein gewichteter gleitender Durchschnitt entwickelt. Bei diesem werden die neu hinzukommenden Werte höher gewichtet als die älteren Werte. Der Vorteil neben der Minderung der Verzögerung ist auch, dass die sich der Durchschnitt nicht sprunghaft verändert, wenn ein markanter Wert aus der Vergangenheit aus der Berechnung herausfällt.

Die Entwicklung ging jedoch weiter.

Exponentiellen gleitenden Durchschnitt

Heute haben wir den exponentiellen gleitenden Durchschnitt (EMA; exponential moving average). Haben die ersten beiden Varianten gemein, dass für einen neuen Kurswert immer ein alter aus der Berechnung fiel, so ist das beim exponentiellen gleiten Durchschnitt anders.

Es werden alle Kurse in die Berechnung mit eingezogen, allerdings wird zum Wert des gestrigen Durchschnittes ein gewichteter Anteil des heutigen Schlusskurses addiert. Somit verblassen die Kurse der Vergangenheit durch die exponentielle Gewichtung der hinzukommenden Daten mit jeden Tag.

Dadurch nimmt die Verzögerung des Durchschnitts noch einmal weiter ab, die Glättung bleibt aber vollständig erhalten.

Den MACD ermitteln

Und genau diesen EMA benötigen wir für unseren Indikator, den MACD. Denn der MACD wir berechnet aus zwei exponentiellen Durchschnitten. Um genau zu sein, benötigen wir sogar drei.

Betrachtet man sich den MACD in den Börsenprogrammen, dann sehen wir 2 Linien. Das sieht dann ca. so aus:

MACD Indikator Grafik 3

Der MACD ist NUR die schwarze Linie. Diese wird berechnet aus zwei EMAs die voneinander subtrahiert werden. Also einem länger laufenden mit 26 Tagen und einem kürzeren mit 12 Tagen. Das Ergebnis dieser Subtraktion ist die schwarze Linie. Der MACD. Die rote Linie ist das Signal (auch Trigger genannt). Diese wiederum ist ein 9 Tage EMA auf den MACD.

Für schwarze Linie benötigt man also zwei EMAs, und die rote Linie ist ein 9 Tage EMA auf die schwarze Linie.

Doch wie „liest“ man den Indikator MACD?

Der MACD soll als Indikator dem Investor den Einstieg und Ausstieg in eine Aktie anzeigen. Dabei geht man davon aus, dass ein Schnitt der roten Linie durch die schwarze von unten nach oben ein Kaufsignal ist. Ein Schnitt der schwarzen Linie durch die rote von oben nach unten ist ein Verkaufssignal.

Der MACD liegt immer unter dem Chart der Aktie. Also, im Original sieht das dann so aus. Oben im Chart sehen wir noch unseren GD 20.

MACD Indikator Grafik 4

Und jetzt wollen wir mal einzeichnen, was uns der MACD an Signalen gibt. Die grünen Pfeile sind Einstiege, die roten Pfeile sind Ausstiege aus der Aktie.

MACD Indikator Grafik 5

Betrachtet man nur die letzten 4 Pfeile, so hat der MACD ganz gute Signale geliefert. Wir sehen aber in der Graphik auch die Schwierigkeiten des Handeln mit dem MACD. Im Bereich der ellipsenförmingen Markierungen schickt uns der MACD permanent rein in die Aktie und raus aus der Aktie. Das ist uns zu viel Hektik. Das wollen wir nicht.

Der MACD wurde übrigens von Gerald Apple entwickelt (der Herr hat nichts mit der gleichnamigen Aktie zu tun) und im Jahr 1979 vorgestellt.

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Trendfolgeexperte Michael Proffe
Seit über 30 Jahren hat sich Michael Proffe überaus erfolgreich der Trendfolge verschrieben. Manche bezeichnen ihn sogar als „Mr. Trendfolge“. Bundesweit bekannt – und darüber hinaus – wurde er, weil er es mit drei seiner Börsendienste geschafft habe, in einigen Jahren mit einem Startkapital von 30.000  die unglaubliche Summe von einer Million zu erwirtschaften – dank seiner Trendfolgestrategie.

Michael Proffe ist bekannt aus

Post von Proffe

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