Teure Aktien oder doch lieber Trendfolger?
Mit Aktien können Sie eine attraktive Rendite erzielen und für das sorgenfreie Leben im Alter vorsorgen. Der Preis für eine Aktie, also ihr aktueller Börsenkurs, liegt meist im zwei- oder dreistelligen Bereich. Lediglich Penny Stocks sind viel billiger. Häufig stehen die Unternehmen kurz vor der Insolvenz oder sind schon insolvent – und daher sind ihre Aktien kaum noch etwas wert.
Das glatte Gegenteil von Penny Stocks sind Aktien, die einige Tausend oder gar Zehntausende Euro kosten. Falls Sie sich gerade wundern, dass Sie solche Aktien nicht kennen, kann ich Sie beruhigen. Derart hochpreisige Aktien sind Exoten. Normalerweise reduziert das Unternehmen solch einen hohen Kurs durch einen Aktiensplit. Ein Aktiensplit macht die Aktie für den Einstieg für viele Anleger interessanter. Apple hat schon fünf solcher Aktiensplits vorgenommen, den letzten im Jahr 2020.
Im DAX sowie MDAX, TecDAX und SDAX finden Sie keine Aktie, deren Kurs derzeit über tausend Euro liegt. Trotzdem gibt es ein paar deutsche Aktien mit einem vierstelligen Kurs. Dazu gehören der Berliner Zoo, Bastfaserkontor und die Fleischerei-Bedarf AG. Wer eine Aktie des Berliner Zoos hält, kann den Tierpark regelmäßig kostenfrei besuchen. Das Papier ist eher etwas für Liebhaber und wird wenig gehandelt.
Jetzt wird es exklusiv: Die Aktie von Lindt kostet um die 100.000 Euro
Wer allerdings die kostspieligste Aktie in Europa besitzt, kann sich vom Verkauf ein z.B. einen anständigen Wagen kaufen. Die nach Börsenkurs teuerste europäische Aktie ist zugleich die zweitteuerste Aktie der Welt. Sie stammt aus der Schweiz. Falls Sie jetzt raten wollen, ob es sich um eine Bank, einen Uhrenhersteller oder eine Schokoladenfabrik handelt, löse ich das Rätsel gerne auf. Es ist der international bekannte Schokoladenhersteller Lindt. Der Kurs der Aktie der Lindt & Sprüngli AG bewegt sich seit Mitte 2021 um einen sechsstelligen Betrag! Lindt scheint mit diesem Ruf recht zufrieden und lehnt weiterhin einen Aktiensplit ab.
Partizipationsscheine oder doch lieber Schokolade?
Wer unbedingt einen Teil von Lindt besitzen möchte, aber keine 100.000 Euro locker machen kann, hat noch eine Alternative. Ein Partizipationsschein nach Schweizer Recht von Lindt ist „schon“ für etwas weniger als zehn Prozent des Aktienpreises zu haben. Über neue Schokoladensorten können Sie dann allerdings nicht mitentscheiden. Der Partizipationsschein enthält kein Stimmrecht.
Der auserlesene Kreis der Lindt-Aktionäre profitiert nicht nur von der Dividende. Jedes Jahr bekommen die Aktionäre der Hauptversammlung einen Koffer voller süßer Spezialitäten. Der legendäre Schokoladenkoffer wiegt einige Kilo und enthält verschiedene Süßigkeiten inklusive der neuesten Produkte. Aktionäre, die keine Schokolade mögen, können ihren Koffer an Sammler verkaufen. Sie zahlen bis zu tausend Euro für das exklusive Sortiment. In der Schweiz ist diese Naturaliendividende für die Anleger sogar steuerfrei.
Megatrend Apple zeigt sich bedeutend stärker als Lindt
In meinem Einsteigerdienst „Proffes Newcomer” habe ich Werte, mit denen Sie sich auch ohne Lindt-Aktie, den Koffer oder andere süße Versuchen aus der Schweizer-Schokoladenwerkstatt gönnen können.
So zum Beispiel die Apple-Aktie. Die wirft zwar keine Naturaldividene dafür aber ganz schön viel Rendite ab!